Die Leistenmethode ist meine Lieblingsmethode, denn sie führt in gewisser Weise die mm-Feilscherei der anderen Methoden ad absurdum: während andere Methoden verbissen um Exaktheit ringen, bedeutet die Leistenmethode einfach: Schätzen, Ausprobieren, für gut befinden.

Ihren Namen hat die Methode daher, dass man sich den Grundriss mit Lauflinie und Schnittpunkten Lauflinie/Stufenvorderkante aufzeichnet und dann mit Leisten die Stufenvorderkanten so lange „simuliert“, bis alles gut aussieht. Früher, und zum Teil auch noch heute, machte man das 1:1 auf dem Werkstattboden. Heute kann man das sehr schön mit CAD machen. Wenn man ein bisschen Erfahrung hat, kommt man so wirklich sehr schnell zu guten Ergebnissen.

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Leistenmethode mit richtigen Leisten auf dem Fußboden. Leistenmethode mit CAD durch Drehen der Stufenvorderkanten.

 

Die Nachbearbeitungsmethode guter Treppenbauprogramme entspricht sozusagen der Leistenmethode.

Anmerkung:

Die DIN 18065 gestattet die beliebige Vergrößerung des verzogenen Bereiches über das Limit von 3,5 x a hinaus, wenn eine handwerklich anerkannte Verziehungsmethode angewandt wird. Hierzu zählt die Leistenmethode sicherlich, und da sie ja sehr viel Spielraum bei der Verziehung lässt, kann sich eigentlich jeder, der Ärger wegen zu vielen verzogenen Stufen bekommt, darauf berufen…